Der Einsatz von Gelenkbussen ist im Netz von BREMERHAVEN BUS nicht wegzudenken. Die interessante Geschichte begann in unserem Verkehrsnetz im Dezember 1965: Heute unvorstellbar gab es keine Klimaanlagen. Rußfilter bei Kraftfahrzeugen waren unbekannt. Die lauten Busse mit Schaltgetriebe ratterten über die Straßen mit Kopfsteinpflaster und ließen das Geschirr in den Wohnungen vibrieren. Jetzt, im letzten Teil, die Entwicklung ab 1998.
Mercedes-Gelenkbus vom Typ O 530 G (Citaro)
Das Nachfolgemodell vom EvoBus O 405 GN2 (siehe Teil 3), der Mercedes-Citaro, wird seit 1998 in Bremerhaven eingesetzt (siehe Titelfoto). Die zweite und dritte Fahrgasttür sind als Außenschiebetür ausgeführt und bieten somit dem Kunden mehr Platz im Fahrgastraum (siehe auch nachfolgendes Foto vom MAN-Bus). Die Rampe für Rollstuhlfahrer (2. Tür) wurde vom Vorgängermodell übernommen.
Fahrgastinformation: Die bereits 1997 verbauten Flüssigkristall-Außenanzeigen (LCD) in den Solowagen sind nun erstmals auch an den Gelenkzügen zu finden.
Zu erwähnen ist noch, dass ab 1998 alle Linienbusse der Verkehrsgesellschaft (VGB) mit Klimaanlagen ausgerüstet werden.
Außerdem ist interessant, dass die 98er Fahrzeuge eine Vorrichtung besaßen, die es ermöglichte das Fahrzeug um ca. 10 Zentimeter anzuheben, um z. B. ein Hindernis (Schwelle im verkehrsberuhigten Bereich oder die steile Auffahrt zur Weserfähre) zu überbrücken. Dieses war nötig, weil der damalige Linienbetrieb auf der Linie 440 (WeserSprinter) noch über die Weserfähre von Bremerhaven nach Blexen abgewickelt wurde. Der Wesertunnel ging erst 2004 in Betrieb.
Besonderheit: Der oben gezeigte Ganzreklamewagen (KOM 9822) wirbt für das Stadttheater Bremerhaven. Das Theater wurde 1999/2000 umgebaut und die Theatergäste sind mit diesem Fahrzeug in das Ausweichquartier zur Carl-Schurz-Halle (auf dem ehem. Flugplatzgelände Weddewarden) befördert worden.
MAN-Gelenkbus vom Typ NG 313

Das MAN-Pendant zum Citaro ist der MAN-Gelenkzug vom Typ NG 313, der mit zwei Fahrzeugen im VGB-Netz unterwegs war. 4 weitere MAN-Gelenkbusse von der neueren Version Lion‘s City G sind anschließend noch beschafft worden.
Die gelbe Front der Busse sind dem Markennamen BREMERHAVEN BUS geschuldet, der seit Ende 2000 Verwendung findet.
Übrigens die dreistelligen VBN-Liniennummern wurden in 1999 eingeführt. Damit es im Verkehrsverbund keine doppelten Linienbezeichnungen mehr gibt.
Mercedes-Gelenkbus vom Typ O 530 G (Citaro C2 hybrid)

Ab der KOM-Nummer 1921 wurden EvoBus-Gelenker vom Typ Citaro C2 hybrid von der VGB bestellt: Diese Omnibusse besitzen Diesel-Hybrid-Motoren, die eine Kombination aus Diesel- und Elektroantrieb darstellen. Die Elektro-Komponente unterstützt z. B. den Dieselmotor beim Anfahren.
Auch Brems- und Abbiegeassistenten halten nun bei der VGB Einzug.
Die Ziel-, Strecken- und Linienbeschriftungen sind seit 2005 durch Leuchtdioden-LED-Außenanzeigen ersetzt worden (bisher LCD).
Eine Kamera für ein eventuelles Rückwärtsfahren wird seit 2009 verbaut.
Erwähnenswert ist noch, dass ein Großteil der neueren Gelenkzüge mit Fahrgast-WLAN (für die Linie 502) versehen wurde.
Paul Homann
Sehr Interessant !
Meine Frage wäre noch, warum die VGB keine Busse mit 4 Türen mehr hat? Früher gab es mal welche und die BSAG kauft diese neuerdings auch, damit ein schnellerer Ein- und Ausstieg möglich ist.
Hallo Jan,
BREMERHAVEN BUS hat in den 90er Jahren tatsächlich Busse mit 4 Türen im Bestand gehabt.
Die Vorteile des schnelleren Fahrgastwechsels haben sich in Bremerhaven aber nicht wirklich bestätigen lassen. Das liegt möglicherweise daran, dass die Anzahl der Haltestellen mit sehr hohem Fahrgastaufkommen in Bremerhaven doch überschaubar ist.
Wir haben uns deshalb Anfang der 2000er Jahre wieder dazu entschieden Fahrzeuge mit 3 Türen zu beschaffen. Das hat den Vorteil, dass wir damit auch mehr Sitzplätze anbieten können.