In den beiden ersten Teilen berichtete ich über die Anfänge des Gelenkbusses. Nun geht es um die „Kastenbusse“ und ersten Niederflurbusse.
Mercedes-Gelenkbus vom Typ O 405 G
Das Nachfolgemodell von Mercedes (Typ O 405 G, siehe Eingangsfoto) hat augenscheinlich eine Kastenform und nicht mehr die attraktive, rundliche Form. Die Begründung liegt darin, dass unter anderem die Wartung der Fahrzeuge leichter zu Händeln war, da die Reinigungsbürsten der Waschanlagen präziser arbeiten konnten. Ferner ist die Linien- und Zielbeschilderung deutlich vergrößert worden und das seitliche Streckenschild konnte in der Kastenform besser in der Karosserie integriert werden (siehe auch nachfolgendes MAN-Foto).
Von der Technik her hielten nun ABS/ASR (Antiblockiersystem/Antriebsschlupfregelung) Einzug in den VGB-Fahrzeugpark. Außerdem konnte der Fahrer über einen Nummerncode die Fahrzielanzeiger für die äußere Beschilderung mittels Elektromotor verstellen, d. h. ein Linienwechsel von der einen auf die andere Strecke war nun leichter (und zügiger) zu bewerkstelligen. In Bremerhaven entschied man sich, dass nur noch die dritte Fahrgasttür selbstständig durch den Fahrgast bedient wurde.
Bei der VGB waren die KOM vom Typ O 405 G ab Nr. 307 durchnummeriert: Ab 1987 ist dieses Modell beschafft worden.
MAN-Gelenkbus vom Typ SG 242

Wie der O 405 von Mercedes wurde der MAN vom Typ SG 242 nach den Richtlinien des Verbandes öffentlicher Verkehrsbetriebe (VÖV) hergestellt: Nun war das Lastenheft der II. Generation ausschlaggebend, welches gemeinsam mit den Herstellern mit Inhalt gefüllt wurde. Die MAN-Gelenkzüge ab 1990 erhielten die VGB-Nummern ab 221.
Mercedes-Gelenkbus vom Typ O 405 GN2

1990 begann mit zwei Solowagen das Niederflur-Zeitalter bei der Verkehrsgesellschaft (VGB). Die ersten barrierefreien Gelenkbusse wurden 1993 beschafft. Stellvertretend wird hier der Mercedes-Gelenkzug (Typ O 405 GN2) gezeigt. Auch die Firma MAN wartete mit Niederflurfahrzeugen auf.
Die Vorteile für den Fahrgast lagen auf der Hand: Leichteres Einsteigen ohne Trittstufen unterstützt durch eine einseitige Absenkeinrichtung (Kneeling): Besonders profitierten die Kunden mit Rollatoren und Eltern mit Kleinkindern und ihren Kinderwagen davon.
Rollstuhlfahrer und Rollstuhlfahrerinnen können dank einer Rampe an der 2. Tür in den Fahrgastraum gelangen. Die ersten Niederflur-Gelenker waren mit einem Lift an Tür 1 ausgerüstet. Diese Variante erwies sich als besonders stör- und zeitaufwendig und wurde schnell wieder verworfen.
Neu: Matrixanzeigen (außen). Bei Änderungen im Liniennetz oder Veranstaltungen können die Linien-, Ziel- und Streckenbeschilderungen einfacher dem zu ändernden Bedarf angepasst werden.
Vorschau: Im letzten Teil geht es um die Gelenkzüge, die ab 1998 in Bremerhaven und umzu zum Einsatz kommen.
Paul Homann